Bevor Sie sich einen Korkenzieher kaufen, sollten Sie auf ein paar Aspekte achten. Wie oben schon erwähnt, besteht ein Korkenzieher generell aus einem Griff und einer Spindel.
Allerdings existieren inzwischen unzählige Arten und Kombinationen dieser beiden Elemente, sodass es sich lohnt, bei den einzelnen Öffner-Modellen die beiden Hauptbestandteile und ihre Funktionen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen:
Der Griff beim Korkenzieher
Ob Mensch oder Maschine – bei dem Widerstand, den ein alter Korken leisten kann, ist ein solider Griff unverzichtbar. De gibt es inzwischen in zahlreichen Formen und Farben.
Zu den häufigsten Griff-Arten gehören:
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Einfacher Griff: Der einfache Griff wird mit der Hand umschlossen, anschließend gezogen. Entsprechend bequem sollte er sein und mit möglichst geringem Aufwand zu greifen.
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Fixierbarer Griff: Hierbei handelt es sich um ein nicht mobiles Korkenzieher-System, das am Tisch befestigt wird. Hierbei wirkt der Tisch als Hebel, um den Kraftaufwand beim Halten und Ziehen zu senken.
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Hebel oder Flügel: Bei diesem Griff muss die Spindel immer noch durch den Korken gedreht werden. Sobald dies passiert ist, wird der Korken aber nur noch sanft aus der Flasche herausgehoben.
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Doppelhebel: In dem Fall erfolgt das "Ziehen" beziehungsweise Herausheben des Korkens in zwei Hebelbewegungen. Das reguliert den Innendruck der Flasche und ermöglicht so ein für den Wein stressfreieres Öffnen.
Die physikalische Erleichterung, die ein Hebel oder Flügel mit sich bringt, ist ein hilfreicher Effekt – Hebelkraft eben. Erste und wichtigste Voraussetzung für einen guten Griff ist daher, dass er beim Drehen, Ziehen oder Hebeln gut in der Hand liegt und diese nicht abrutschen kann.
Sollte ein Korkenzieher keinen bequemen Griff haben – weg damit.
Die Korkenzieher-Spindel und ihr Einsatz
Das Herzstück des Korkenziehers ist sein Öffnerteil – die sogenannte Spindel. Ihre Form und Länge beeinflusst maßgeblich, ob sich der Korken leicht und sauber entfernen lässt, ohne dem Weingeschmack auf irgendeine Art und Weise zu schaden.
Die Standardlänge einer Spindel beträgt etwa sechs Zentimeter. Besonders bei Drehkorkenziehern ist dabei die Anzahl der Windungen auf dieser Länge ausschlaggebend für das erfolgreiche Entkorken.
Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Dicke der Spindel: Ist sie zu dick ist das Einführen in den Korken schwer und der Schaden am Korken groß. Um dieses Eindringen noch weiter zu erleichtern sind hochwertige Öffner heute zudem mit Teflon beschichtet oder elastisch. Das ist aber meist teurer Schnickschnack. Eine schlanke solide Spindel reicht allemal.
Korkenzieher mit Seele: Auf die Seele kommt es an
Ein guter Korkenzieher hat immer eine "Seele". Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine übersinnliche Kraft, sondern vielmehr um den leeren Raum in der Spindel. Erst dank diesem metallischen Gewinde kann der Korkenzieher ohne großen Kraftaufwand in den Korken eingedreht werden. Ein Bohrergewinde wie bei einer Schraube verdrängt und beschädigt viel zu sehr den Korken. Leider werden solche (Schrott-)Korkenzieher immer noch verkauft. Sie sind aber so nützlich wie eine Wärmflasche aus Schokolade. Finger weg!
Ein Korkenzieher mit Seele ist hingegen so gewunden, dass er eine gedrehte Spirale darstellt. Dabei sind die Windungen so groß, dass in der Mitte ein Hohlraum entsteht. Durch diesen Hohlraum sollte im Idealfall mindestens ein Streichholz passen.
Der Unterschied ist immens: Eine solche Spindel schneidet sich auch seitlich angesetzt senkrecht in den Korken und gleitet mit minimalem Widerstand durch den Kork. Weder entstehen dabei viele Korkflocken, noch eine vertikale Öffnung, durch die der Kork in den Wein bröseln könnte. Auch beim Herausziehen halten die großen Windungen besser im Korken, sodass keine Gefahr besteht, nur Stücke des Korkens herauszuziehen.