Weißweinfarben: Von Gelb bis Bernstein

April 14, 2023Simon Linke

Zum Charakter jedes Weins gehört seine Farbe, denn die verrät mitunter viel über dessen Alter und Konsistenz:

  • Junger, trockener Weißwein zum Beispiel ist sehr hell bis farblos.
  • Spätauslesen oder alte Weine dagegen tendieren farblich zu Gelbgold und Bernstein.

Das liegt zum Teil an den Rebsorten (ein Sauvignon Blanc ist in der Regel blasser mit grünen Reflexen; ein Chardonnay gelblicher), aber natürlich auch am Holz der Barriques, also der Eichenholzfässer in denen der Wein gereift ist.

Weinfarben von Weißwein

Spätestens vier Monaten Ausbau im Fass bekommt der junge Wein bereits einen gelblichen Ton.

Extra-Tipp: Was die Farbe über das Alter verrät

Weinfarben gehören nicht nur zum Charakter des Weins – sie verraten mitunter auch etwas über dessen Alter: Tatsächlich lässt sich schon mit Hilfe der Weinfarben – grob – das Alter eines Weines bestimmen. Dabei verhalten sich Rotwein und Weißwein allerdings genau gegensätzlich: Während Rotwein mit steigendem Alter heller wird, bekommt Weißwein mit den Jahren eine immer dunklere Farbe. Zudem besitzen ältere Weine eine größere Farbdifferenz zwischen dem Kern und der äußeren Kante im Weinglas. Man könnte auch sagen: Der Wasserkranz am Rand wird zur Mitte hin breiter.

Die Weißweinfarben im Überblick

Überhaupt weißt Weißwein zahlreiche Weinfarben und Farbunterschiede auf. Grob in dieser Reihenfolge:

 

  • Farblos
  • Gelb
  • Grüngelb
  • Zitronengelb
  • Strohgelb
  • Blassgold
  • Grüngold
  • Gelbgold
  • Altgold
  • Bernstein
  • Gelbbraun

 

Siehe auch die folgende Farbskala:

Weinfarben bestimmen: Am besten vor weißem Papier

Um solche Farbnuancen erkennen und besser unterscheiden zu können, sollten Sie den Weißwein am besten vor einen hellen, nicht gemusterten Hintergrund halten – ideal dazu: ein weißes Blatt Paper. Auch diffuses Tageslicht (keine direkte Sonnenbetrahlung) ist allemal besser als Kunstlicht oder Kerzenschein.

Hat Ihre Weißweinfarbe auch genug Glanz?

Fortgeschrittene bestimmen so aber nicht nur die Weißweinfarbe, sondern auch den sogenannten Glanz.

Mit dem wiederum lässt sich – natürlich nur grob – schon mit dem Auge der Säuregehalt des Weins bestimmen:

  • Je funkelnder der Wein, desto mehr Säure enthält er.
  • Wirkt der Wein dagegen eher matt, ist er älter und reifer.

Aber Achtung: Ausgereifter Wein darf allenfalls "matt" schimmern, nicht trübe sein. Das wiederum könnte andeuten, dass der Wein nicht mehr gut und genießbar ist.

Generell gilt die Faustregel:

  • Je höher die Qualität des Weißweins, desto klarer, glänzender und reiner ist und schimmert er.
  • Minderwertige Weine weisen Schlieren auf, wirken trübe und gebrochen – oder wie man auch sagt: blind.

Übertreiben sollten Sie es mit dieser Augenverkostung aber natürlich trotzdem nicht: Glanz, Farbe und der Geruch sind ein hübsches Vorspiel, das die Vorfreude steigert und auf den Wein neugierig macht. Am Ende zählen aber eben doch die inneren Werte und nicht das Aussehen.

Selbst der attraktivste Weißwein kann am Ende doch nicht munden.

Dennoch macht es natürlich Spaß, seine Sinne zu schulen und vielleicht ein paar persönliche Indizien zu sammeln, um schon im Glas abschätzen zu können, ob der Wein den persönlichen Geschmack trifft.

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