Korken.
Der einfachste und zugleich billigste Weg, einen offenen Wein zu konservieren, ist den Korken wieder in die geöffnete Weinflasche zu stopfen. Natürlich nicht so tief wie vorher – nur damit die Flasche eben wieder dicht ist.
Noch besser geht das bei dem immer populäreren Schraubverschluss sowie mit den modernen Glasstopfen. Einziger Haken: Je mehr Wein Sie schon ausgetrunken haben, desto mehr Luft steckt nun auch in der Flasche. Und mit der reagiert der Wein nunmal.
Kühlschrank.
Wer gerne Weißwein trinkt, für den ist dieser Tipp sicher keine Überraschung: Verschluss wieder drauf und rein in den Kühlschrank mit der offenen Weinflasche. Wein in halbvollen Flaschen lässt sich so noch gut drei bis vier Tage länger halten. Noch besser geht das natürlich in einem speziellen Weinkühlschrank mit optimalen Temperaturzonen:

Aber auch mit Rotwein? Ja, durchaus. Die übliche Kühlschranktemperatur von 4 bis 7 Grad verzögert die Oxidation deutlich. So hält sich auch Rotwein vier bis sechs Tage lang frisch – je nachdem wie viel Wein noch in der Flasche steckt (siehe Liste unten). Vor dem Trinken sollten Sie ihm aber viel Zeit und Ruhe zum Aufwärmen gönnen (ein bis zwei Stunden). Und dann bitte wirklich austrinken. Zweimal macht der Rotwein den Kälteschock geschmacklich nicht mit. Diese Weinkühlschränke können wir euch empfehlen:
Kleinere Flasche.
Ein weiterer Trick ist, den restlichen Wein in eine saubere kleine Flasche umzufüllen – idealerweise mit Schraubverschluss. Doppelter Vorteil: Es bleibt weniger Luft in der Flasche und aufrecht gelagert ist die Oberfläche, die mit der Restluft reagieren kann, aufgrund des geringeren Durchmessers noch mal kleiner als in der normalen Flasche.
Ich habe auch schon mal den Tipp gehört, den Wein in eine PET-Plastikflasche zu füllen, und diese solange zu quetschen, bis der Wein oben schon fast rausschwappt. Dann schnell Deckel drauf, und es ist praktisch keine Luft mehr in der Flasche. Offen gestanden, kann ich Wein aus Plastikflaschen nicht ernst nehmen und auch nicht genießen. Könnte aber klappen.
Vakuumpumpe.
Nach demselben Prinzip funktionieren auch die zahlreichen Weinverschluss-Systeme, die es inzwischen auf dem Markt gibt – manche günstig, manche teuer, manche umstritten.

Bei sogenannten Wein Vakuumpumpen wird die Luft aus der Flasche gepumpt und letztere anschließend versiegelt. Die Methode ist aber nicht unumstritten: Manche argumentieren, es handele sich dabei nur um ein partielles Vakuum, der Wein würde darin immer noch weiter mit Sauerstoff reagieren, zudem schade der Unterdruck den Aromen. Freunden dieser Konservierungsmethodik empfehlen wir dieses Modell von Le Creuset oder VinoCare.
Schutzgas.
Andere Hersteller empfehlen wiederum ein spezielles Schutzgas (meist Argon) in die Flasche zu füllen, es reagiert nicht mit Wein, verdrängt aber die vorhandene Luft in der Flasche, weil es schwerer als Luft ist. Solche "Weinkonservierer" oder "Weinprotectoren" gibt es schon unter 50 Euro – wie etwa den Winaro Winesaver, den wir schon hier getestet haben (leider aktuell nicht verfügbar). Es gibt jedoch auch gute Alternativen, z.B. der Wine Protector.
Löffel in die Weinflasche?
Hartnäckig hält sich der Rat, ein (Silber-)Löffel in die Weinflasche gesteckt, mache den offenen Wein haltbarer. Vergessen Sie das – es ist ein typischer Weinmythos.
Unter anderem die niederländischen Forscher Geert Jan van Oldenborgh und Fernando Vos haben längst das Gegenteil bewiesen: Der Löffel bringt nichts. Im Sekt oder Champagner übrigens auch nicht.